Akteur*innen

in der Infrastruktur der Pflegekinderhilfe

In Forschung und Praxis der Pflegekinderhilfe wurden in den letzten Jahren immer wieder die große Bedeutung einer verbesserten fachlichen und sozialen Infrastruktur für die Arbeit der Pflegefamilien herausgestellt (Wolf 2014).

 

Aber welche Akteur*innen gehören zur „Infrastruktur der Pflegekinderhilfe“?

 

Diese „Infrastruktur der Pflegekinderhilfe“ ist ein Geflecht unterschiedlicher Organisationen und Akteur*innen mit diversen Professionen und Handlungslogiken. Im Zentrum der Infrastruktur steht der junge Mensch mit seiner Netzwerkfamilie, den unterschiedlichen Elternschaften (Herkunftseltern und Pflegeeltern) sowie Geschwistern und Verwandten. Die Beziehungen zwischen all diesen Personen in den Gesundheits- und sozialen Diensten, Jugendämtern (Pflegekinderdienst und Allgemeiner Sozialer Dienst), Eingliederungshilfen, Vormundschaften und Pflegeelternvereinen usw. bilden ein komplexes Gefüge von sozialen Beziehungen. Die Beziehungen sind geprägt von den regulären Rahmenbedingungen des Aufwachsens aller jungen Menschen (Schule, Peers, Freizeiteinrichtungen, Medien etc.). Pflegefamilien stehen jedoch in einem Spannungsverhältnis, denn sie sind ein privates Setting in öffentlicher Verantwortung. Das heißt Pflegefamilien leisten eine Hilfe zur Erziehung im Rahmen der Kinder-, Jugend- und Familienhilfe, wobei dieses private Setting gesetzlichen Regularien unterliegt.

 

Mit dieser Grafik der Infrastruktur der Pflegekinderhilfe werden die besonderen Herausforderungen dieses Settings deutlich, die bei der Entwicklung und Implementierung von Schutzkonzepten zur Stärkung der persönlichen Rechte der jungen Menschen mitbedacht werden müssen.